Wenn Schüler/-innen beim Übergang von der Grundschule zum Gymnasium eine Neigung in den Bereichen Kunst, Musik und Schauspiel mitbringen, haben sie am StGH die Möglichkeit, diese Interessen im Fach Ku.L.T. besonders zu vertiefen. Ein solches Angebot existiert bisher nur an wenigen Schulen in Nordrhein-Westfalen. Ku.L.T. Kunst – Musik – Literatur/Theater) stellt dabei ähnlich wie MINT bei den Naturwissenschaften ein Verbundfach der musischen Fächer dar.
In Klasse 5 steht Schauspiel im Mittelpunkt des Ku.L.T.-Unterrichts. Die Rolle von Gesten, Körperhaltungen und Positionen im Raum wird dabei spielerisch entdeckt und ein Bewusstsein für die große Rolle dieser nonverbalen Kommunikationsformen geschaffen. Ebenso steht der Gebrauch von Sprache im Zentrum dieses ersten Abschnitts des Ku.L.T.-Unterrichts. Wie man durch gezielten Stimmeinsatz die Wirkung von Aussagen effektiv unterstützen kann, wird hier praxisbezogen gelernt und geübt. Zusätzlich lernen die Kinder gemeinsam zu planen und zu handeln. Bei der Planung einer Aufführung müssen Aufgaben verteilt, zuverlässig erfüllt und Kompromisse untereinander gefunden werden. Nur wenn jeder seine eigene Rolle gründlich vorbereitet hat, kann die gesamte Aufführung gelingen. Die Arbeit an Textgrundlagen von Theaterstücken fördert dabei sowohl das Textverständnis allgemein als auch die Empathiefähigkeit in Bezug auf die Übernahme der Perspektive und Gefühlswelt einer fiktiven Figur.
In Klasse 6 wird diese Grundlage dann durch den Einbezug von Musik und Kunst logisch erweitert. Hierbei steht vor allem die Verbindung von Musik und Bewegung im Vordergrund des musikbezogenen Halbjahres, indem zu Musik eigene Choreographien oder klassische Tanzchoreographien entwickelt und einstudiert werden. Im kunstbezogenen Halbjahr steht ebenfalls eine projektbezogene Arbeit mit einer anschließenden Präsentation im Vordergrund.
Im Rahmen von Ku.L.T. sollen unsere Schülerinnen und Schüler einen individuellen Zugang zu kulturellen Lebensräumen wie dem Schauspielhaus, dem Konzertsaal, der Oper und dem Museum bekommen, damit diese etwas von ihrer Fremdheit verlieren und im späteren Leben ein möglichst selbstverständlicher Teil der eigenen Lebenswelt werden.
Als Maßnahme zur Exzellenzförderung legen wir Wert auf möglichst übersichtliche Kursgrößen, sodass die entsprechenden Fachlehrer auch in angemessenem Umfang die Möglichkeit haben, sich jedem Kind einzeln zuzuwenden und dieses zu fördern.
Denn musisch-künstlerisches Denken und Handeln ist nicht nur ein schönes Hobby, es ist eine Bereicherung für das eigene Leben und fördert eine ausgeglichene, selbstbewusste und empathische Lebensweise.
Herr Fahrun