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Erinnerungskultur am StGH

Zeitzeugin berichtet vom Holocaust

Am  28. Februar öffnete das Städtische Gymnasium Herten seine Türen für eine bewegende Veranstaltung zur Erinnerungskultur. Vor etwa 70 Schülerinnen und Schülern der Q2 teilte die Holocaust-Überlebende Eva Weyl ihre erschütternde Lebensgeschichte. In Zusammenarbeit mit „Demokratie leben“ in Herten und Birgit Mair vom Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung e.V. (ISFBB) in Nürnberg, bot dieser Anlass eine seltene Gelegenheit, die persönlichen Erfahrungen einer Zeitzeugin des Holocausts zu hören.

Eva Weyl, heute 88 Jahre alt, erinnerte sich an ihre Kindheit im Durchgangslager Westerbork in den Niederlanden. Mit ihrer Familie im Januar 1942 deportiert, schilderte sie den schrecklichen Moment, als sie in den Baracken lag, von Angst erfüllt und ohne zu wissen, was ihr bevorstand. Trotz der Grausamkeiten des Holocausts war Weyl eine der Glücklichen, die dem Massenmord entkommen konnten. Sie betonte die Bedeutung, die Geschichte zu bewahren und sich aktiv für die Freiheit einzusetzen, um sicherzustellen, dass sich solche Tragödien nie wiederholen.

Matthias Fuhrmann, Geschichtslehrer am StGH, der sich intensiv mit der Erinnerungskultur befasst, äußerte seine Dankbarkeit für die Zusammenarbeit mit „Demokratie leben!“ und die Möglichkeit, den Schüler/-innen diese eindringliche Erfahrung zu bieten. Der Besuch von Eva Weyl war für die Schüler/-innen ein Höhepunkt, der ihnen die Realität des Holocausts näherbrachte und ihre Perspektiven prägte.

Eva Weyls Bericht berührte nicht nur die Schüler/-innen, sondern erinnerte auch an die Dringlichkeit, die Erinnerung an den Holocaust lebendig zu halten. Angesichts der begrenzten Verfügbarkeit von Zeitzeugen wie Weyl wird deutlich, dass solche Gelegenheiten, aus erster Hand zu hören, was geschah, immer seltener werden. Ihre Geschichte zeigt die Menschlichkeit und die Tragödie des Holocausts und fordert uns auf, wachsam zu bleiben gegenüber den Zeichen von Diskriminierung und Hass in der heutigen Welt.

Die Veranstaltung endete mit großem Applaus und einem klaren Appell von Eva Weyl: „Meine Passion ist es, dass sich die Geschichte nicht wiederholt. Für die Freiheit müssen sich alle einsetzen.“

Ihre Worte werden sicherlich noch lange in den Köpfen derjenigen bleiben, die an diesem Tag anwesend waren, und hoffentlich als Ansporn dienen, aktiv gegen Ungerechtigkeit und Intoleranz einzutreten.