Die Deutsche Schülerakademie ist ein außerschulisches Programm zur Förderung besonders begabter und motivierter Oberstufenschüler. Justus Meißel aus der Q2 durfte in den vergangenen Sommerferien daran teilnehmen und berichtet hier von seinen Erfahrungen:
„Vom 07.07.2024 bis zum 22.07.2024 hatte ich die einzigartige Gelegenheit, an der Schülerakademie China in Coesfeld teilzunehmen. Diese 14 Tage waren für mich eine intensive und unvergessliche Zeit, die sowohl fachlich als auch persönlich sehr bereichernd war. Es war eine großartige Möglichkeit, sich intensiv mit dem faszinierenden Land China auseinanderzusetzen, sich mit globalen Themen wie dem Klimawandel zu beschäftigen und gleichzeitig viele neue Freundschaften mit Gleichgesinnten aus ganz Deutschland zu schließen.
Mein Kurs trug den Titel „China und die Klimakrise“, und von Anfang an war klar, dass es dabei um weit mehr als nur eine oberflächliche Auseinandersetzung mit dem Thema gehen würde. Im Zentrum stand die Frage, ob Chinas Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ausreichend sind. In spannenden Diskussionen und Gruppenarbeiten näherten wir uns dieser komplexen Thematik und setzten uns mit den zahlreichen Facetten von Chinas Umweltpolitik auseinander.
Besonders intensiv war die Arbeit an einem Plädoyer, bei dem wir Argumente entwickelten, um zu beurteilen, ob die Klimapolitik Chinas effektiv genug ist, um den globalen Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Wir analysierten Chinas ehrgeizige Klimaziele, wie die geplante Klimaneutralität bis 2060, sowie die Maßnahmen, die bereits umgesetzt wurden, um den CO₂- Ausstoß zu verringern. Gleichzeitig beleuchteten wir die Schwierigkeiten, die ein Land wie China – mit seiner rasant wachsenden Wirtschaft und dem hohen Energiebedarf – auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft bewältigen muss.
Die Präsentationen zu verschiedenen Aspekten der chinesischen Klimapolitik, die wir im Laufe des Kurses erstellten, halfen uns dabei, die komplexen Zusammenhänge zu verstehen und unterschiedliche Perspektiven zu entwickeln. Es war faszinierend zu sehen, wie viele verschiedene Faktoren eine Rolle spielen – von der politischen und wirtschaftlichen Ebene bis hin zu den globalen Auswirkungen, die Chinas Entscheidungen auf andere Länder haben.
Unsere Kursleiter waren dabei stets eine großartige Unterstützung. Sie verfügten nicht nur über ein beeindruckendes Fachwissen, sondern standen uns auch mit großer Hilfsbereitschaft zur Seite. Ihr Engagement und Motivation sorgten dafür, dass jede Unterrichtseinheit spannend und lehrreich war. Sie halfen uns dabei, die Zusammenhänge besser zu verstehen, und motivierten uns, kritisch zu denken und unsere eigenen Ansichten zu entwickeln. Durch ihre freundliche und offene Art schufen sie eine Lernumgebung, in der sich jeder wohlfühlte und ermutigt wurde, Fragen zu stellen und aktiv an den Diskussionen teilzunehmen.
Ein wesentlicher Bestandteil des Programms war der tägliche Chinesisch-Sprachkurs, der für alle Teilnehmer verpflichtend war. Für mich war dies eine besonders spannende Erfahrung, da es mir die Möglichkeit bot, in die chinesische Sprache einzutauchen – eine Sprache, die nicht nur aufgrund der Schriftzeichen und der unterschiedlichen Töne, sondern auch durch ihre kulturelle Bedeutung eine besondere Herausforderung darstellt.
Wir begannen mit den Grundlagen des Mandarin, von der richtigen Aussprache der vier Töne bis hin zu einfachen Konversationen und Ausdrücken des Alltags. Besonders herausfordernd war das Erlernen der chinesischen Schriftzeichen, die eine ganz andere Denkweise und Struktur erfordern als die lateinische Schrift, die wir gewohnt sind. Aber gerade diese Herausforderung machte den Sprachkurs auch so spannend und lehrreich.
Unsere Dozenten verstanden es, den Unterricht abwechslungsreich und praxisnah zu gestalten, sodass wir nicht nur Vokabeln und Grammatik lernten, sondern auch mehr über die kulturelle Bedeutung einzelner Wörter und Ausdrücke erfuhren. Durch den Sprachkurs erhielten wir einen wertvollen Einblick in die chinesische Kultur, die eng mit der Sprache verknüpft ist. Es war faszinierend zu sehen, wie bestimmte Begriffe im Chinesischen ganze Geschichten erzählen können und wie wichtig die Feinheiten der Aussprache sind. Am Ende der zwei Wochen waren wir alle erstaunt, wie viel wir in so kurzer Zeit gelernt hatten. Es war unglaublich motivierend, erste Gespräche auf Chinesisch führen zu können, auch wenn sie noch einfach waren. Der Sprachkurs hat mein Interesse an der chinesischen Kultur weiter verstärkt, und ich kann mir gut vorstellen, in Zukunft noch tiefer in diese faszinierende Sprache einzutauchen.
Neben den fachlichen Inhalten gab es zahlreiche kursübergreifende Angebote, die den Aufenthalt in Coesfeld zu einem rundum bereichernden Erlebnis machten. Besonders der Taekwondo-Kurs war eine tolle Abwechslung, bei der wir nicht nur körperlich aktiv werden konnten, sondern auch einen Einblick in die asiatische Kampfkunst bekamen. Auch der Kalligrafie-Workshop war ein besonderes Highlight, bei dem wir die Kunst der chinesischen Schriftzeichen erlernten und uns künstlerisch betätigen konnten.
Was diese 14 Tage jedoch besonders auszeichnete, waren die Begegnungen mit anderen Schülern. Es war unglaublich bereichernd, mit Schülern aus ganz Deutschland zusammenzukommen, die ähnliche Interessen und eine ebenso große Wissbegierde hatten. Der Austausch mit ihnen hat mein Verständnis für die globalen Zusammenhänge und kulturellen Unterschiede deutlich erweitert. Gemeinsam haben wir viel gelernt, diskutiert und uns gegenseitig inspiriert. In diesen zwei Wochen sind viele neue Freundschaften entstanden, die den Abschied besonders schwer machten. Die enge Zusammenarbeit im Kurs, die gemeinsamen Freizeitaktivitäten und die vielen intensiven Gespräche haben uns als Gruppe zusammengeschweißt. Die Zeit in Coesfeld war nicht nur eine fachliche Bereicherung, sondern auch eine unglaublich schöne Zeit auf menschlicher Ebene. Es war schwer, nach den zwei Wochen wieder auseinanderzugehen, da wir uns alle sehr gut kennengelernt haben und viele tolle Erinnerungen teilten. Die gemeinsamen Erlebnisse, sei es bei den Diskussionen oder einfach bei den Pausen und Freizeitaktivitäten, werden mir noch lange in Erinnerung bleiben.
Die Schülerakademie China in Coesfeld war für mich eine außergewöhnliche und unvergessliche Erfahrung. Vom 07.07.2024 bis zum 22.07.2024 durfte ich nicht nur mein Wissen über Chinas Klimapolitik und die chinesische Sprache erweitern, sondern auch viele interessante Menschen kennenlernen und neue Freundschaften schließen. Die intensive Auseinandersetzung mit der Frage, ob Chinas Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ausreichen, hat mir gezeigt, wie komplex und wichtig dieses Thema ist. Die Atmosphäre in der Akademie war geprägt von einem offenen Austausch, gegenseitiger Unterstützung und der Freude am gemeinsamen Lernen. Die neuen Freundschaften und die vielen wertvollen Erlebnisse werden mir noch lange im Gedächtnis bleiben.
Nicht jeder hat die Möglichkeit, an einer solchen Akademie teilzunehmen, doch jeder, der diese Chance bekommt, sollte sie unbedingt ergreifen. Es ist eine einzigartige Gelegenheit, sich intensiv mit einem globalen Thema auseinanderzusetzen, neue Perspektiven zu gewinnen und gleichzeitig Gleichgesinnte aus ganz Deutschland kennenzulernen. Diese Erfahrung hat mich nicht nur fachlich, sondern auch persönlich enorm weitergebracht und mein Interesse an globalen Themen und anderen Kulturen weiter vertieft. Ich kann diese Akademie jedem, der die Chance dazu hat, wärmstens empfehlen – es ist eine Zeit, die man nicht vergessen wird!“