Seit einigen Wochen darf sich das Städtische Gymnasium Herten über eine bedeutende Neuerung in der Schulverwaltung freuen: Die Position der stellvertretenden Schulleitung ist offiziell besetzt. Wir heißen Yvonne Jeschke herzlich willkommen, die das Amt der stellvertretenden Schulleiterin übernommen hat.
Frau Jeschke ist vielen bereits als ehemalige Oberstufenkoordinatorin bekannt. Mit ihrer Erfahrung und ihrem Engagement hat sie sich als eine tragende Säule im schulischen Umfeld erwiesen. Nun übernimmt sie eine neue Rolle und unser Schulleiter Herr Maurus erhält endlich wieder eine starke Unterstützung an seiner Seite. Die Besetzung der stellvertretenden Schulleitung gibt auch Anlass für ein persönliches Interview mit Frau Jeschke.
Mit welcher Motivation haben Sie sich für diesen Posten beworben? Etwa zu viel Freizeit?
Frau Jeschke (lacht): „Ich finde Schule als Institution wichtig für Kinder und vor allem auch für das Erwachsenwerden. Ich habe mich deshalb beworben, um Schule mitzugestalten. Das StGH in Herten ist besonders, weil ich hier selbst auch zur Schule gegangen bin.“
Nun sind Sie ja eine Art „local hero“ – Sie sind hier am StGH zur Schule gegangen, haben 1998 auch das Abitur gemacht und seit 2016 sind Sie Teil des Lehrerkollegiums. Welche Vor- und Nachteile bringt diese Verwurzelung Ihrer Ansicht nach mit sich?
Frau Jeschke (schmunzelt): „Also der Vorteil ist – ich kenne mich hier aus. Egal ob Wandertage, Ausflüge, oder auch wenn bei einem Kind die Busverbindung ausfällt und es sich dann fragt, wie es nach Hause kommt, weiß ich meistens eine alternative Route. Ich kenne auch das Gebäude hier, die Schule – ich fühle mich hier zuhause. Ich glaube, dass das für mich eine gute Motivation ist, für das StGH das Beste zu wollen, eben weil es mir am Herzen liegt. Eine Herausforderung ist dieser Rollenwechsel jetzt, dadurch, dass ich selbst aus dem Kollegium komme. Außerdem kenne ich auch viele hier in Herten. Bei Anmeldegesprächen kommen mir dann auch einige Menschen bekannt vor, die ich zum Beispiel noch von früher kenne.“
Wie hat sich Ihr Arbeitsalltag konkret verändert?
Frau Jeschke: „Ich unterrichte leider etwas weniger als vorher, dafür ist es mehr die Verwaltungstätigkeit, die im Vordergrund steht. Das empfinde ich als ein bisschen schade, dass der direkte Kontakt zu den Schüler/-innen etwas weniger geworden ist. Aber dadurch, dass ich meine Stundenzahl erhöht habe, jetzt nämlich Vollzeit und nicht mehr Teilzeit arbeite, habe ich dennoch durch meine Unterrichtsstunden noch den Austausch mit den Lernenden. Außerdem sitze ich jetzt alleine in einem Büro und habe nicht mehr so den Zulauf der Schülerschaft, wie im Oberstufenbüro als Obertsufenkoordinatorin. Dort waren in den Pausen immer viele Schüler/-innen mit verschiedenen Anliegen – hier im Büro ist es jetzt etwas ruhiger.“
Das ist eine super Überleitung zur nächsten Frage. Sind Sie zufrieden mit Ihrem neuen Arbeitszimmer und konnten Sie hier schon Akzente bei der Gestaltung dessen setzen?
Frau Jeschke: „Ja, meine Tochter hat mir ein ganz tolles Bild auf eine Leinwand gemalt. Das habe ich hier auch direkt aufgehängt! Es ist ein schönes Büro und ich freue mich sehr, dass ich hier sein kann.“
Was sind Ihre Ziele im neuen Amt bzw. welche konkreten Verbesserungen für unsere Schule streben Sie an?
Frau Jeschke: „Hier am StGH läuft vieles schon richtig gut. Wir sind ein junges, lebendiges Kollegium und ich glaube, dass wir ganz viele Möglichkeiten haben, die wir noch besser einbringen können. Außerdem finde ich Elternarbeit und die Kommunikation in dieser Hinsicht wichtig. Vieles läuft jetzt digitaler, dadurch natürlich schneller, aber dadurch zwangsläufig nicht immer besser und deshalb ist mir die Kommunikation zwischen Elternhaus und Schule auch so wichtig. Zusätzlich natürlich die Kommunikation mit den Schülerinnen und Schüler. Also ich möchte auch weiterhin, das Gefühl vermitteln, dass sie mit Verbesserungsvorschlägen oder auch Sorgen hierherkommen können. Des Weiteren möchte ich die Fremdsprachen hier am StGH weiter fördern, mir liegen die Austauschfahrten besonders am Herzen. Gerade arbeiten wir zum Beispiel an einem Finnland-Austausch und ich persönlich, empfinde einen Schüleraustausch als wichtige Erfahrung für die eigene Persönlichkeitsentwicklung, denn gerade da lernt man so viel für das Leben und für sich selbst. Alles, was wir beispielsweise in der Theorie über Toleranz lernen, kann durch einen Schüleraustausch erfahrbar gemacht werden!“
Wovor haben Sie am meisten Respekt in der neuen Position als stellv. Schulleiterin?
Frau Jeschke: „Es ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe und es hängt viel daran, wenn eine Entscheidung gefällt wird. Wenn ich in der Rolle als Lehrerin eine Entscheidung fälle, mache ich das für meine Klasse, für ca. 30 Schüler/-innen. Wenn man als Oberstufenkoordination im Team eine Entscheidung trifft, betrifft es die Schülerschaft der Oberstufe. Und wenn in der Schulleitung eine Entscheidung getroffen wird, betrifft es die ganze Schule. Das ist das, wovor ich Respekt habe, denn diese Entscheidungen sind dann sehr viel weitreichender. Wichtige Entscheidungen treffen wir allerdings immer im Team. Auf die Zusammenarbeit freue ich mich sehr.“
Zum Abschluss noch eine kleine Schnellfragerunde.
Lieber einen Hund oder eine Katze?
Frau Jeschke: „Hund!“
Morgenmuffel oder früher Vogel?
Frau Jeschke (flüstert): „Eher Morgenmuffel.“
Singen oder Tanzen?
Frau Jeschke (entschlossen): „Beides!“
Berge oder Meer?
Frau Jeschke (überlegt kurz): „Im Winter Berge und im Sommer Meer.“
Der Sommer rückt immer näher – also lieber ein Eis in der Waffel oder im Becher?
Frau Jeschke: „Waffel!“
Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben.